Richard-Galmbacher-Schule-Elsenfeld

Ich geh meinen eigenen Weg.

Ein Ende ist nicht abzuseh`n.

Eigene Wege sind schwer zu beschreiben.

Sie entstehen erst beim Gehn.

(Heinz Rudolf Kunze)

 

Die Berufsschulstufe

 

Die Berufsschulstufe schließt sich an die neunjährige Regelschulzeit an. Sie wird von Schülern besucht, die einen Förderbedarf im Bereich geistige Entwicklung haben und dauert drei Jahre. Während dieser Zeit werden die Schüler volljährig. Die Berufsschulstufe versteht es als ihre Aufgabe, alle Schüler auf ihr Leben als Erwachsene vorzubereiten.

Ziel der Arbeit in der Berufsschulstufe ist die größtmögliche Selbstständigkeit der jungen Heranwachsenden. Sie orientiert sich am Grundsatz „So viel Hilfe wie nötig“ und nicht „so viel Hilfe wie möglich“.

Mitbestimmung und Selbstverantwortung ermöglichen es Schülern, eigene Wege zu gehen. Damit wird auch die Loslösung von Betreuern und Eltern erleichtert. Die Schüler eignen sich allmählich erwachsenengemäße Umgangsformen an (z. B. angemessene körperliche Distanz einhalten) und werden als junge Erwachsene ernst genommen.

Nach Abschluss der Berufsschulstufe arbeiten die Schüler meist in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). Je nach ihren individuellen Möglichkeiten besuchen sie dort die Tagesförderstätte, verschiedene Arbeitsgruppen innerhalb der WfbM oder werden auf Außenarbeitsplätze vermittelt.

Für leistungsstarke Schüler besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an Förderlehrgängen, deren Ziel die Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt ist.

 

Im Unterricht der Berufsschulstufe wird vermehrt der Klassenverband aufgelöst, um in kleinen Gruppen oder auch alleine zu arbeiten. Häufig werden den Schülern Lernorte außerhalb des geschützten Bereiches Schule angeboten, weil diese das „wahre Leben“ mit all seinen Chancen und Problemen widerspiegeln.

Die Berufsschulstufe arbeitet nach einem eigenen Lehrplan, in dem die Lernbereiche Arbeit und Wohnen von zentraler Bedeutung sind.



Lernbereich Arbeit und Beruf

 

Hier soll der junge Heranwachsende auf das spätere Leben in der Arbeitswelt bestmöglich vorbereitet werden. Dies geschieht durch mehr Fachunterricht, Praktika in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) und in Betrieben der freien Wirtschaft. Beim Praxistag sollen die Schüler ihre Arbeitstugenden wie Ausdauer, Sorgfalt, Selbstorganisation und Teamfähigkeit verbessern.

 

Lernbereich Wohnen

 

Im Probewohnen haben die Schüler für einige Tage die Möglichkeit, in einer Gruppe von vier Schülern wichtige Grundfertigkeiten in diesem Bereich zu üben. Dazu gehört z. B. möglichst selbstständig einzukaufen, sich eine einfache Mahlzeit zuzubereiten, die Wohnräume sauber zu halten und seine Zeit selbst einzuteilen. Dazu wird eine Ferienwohnung angemietet, in der die Schüler nach dem Unterricht übernachten.

 

Die Berufsschulstufe versteht sich auch als Informationszentrum für wesentliche Fragen, die nach der Schulzeit auf die jungen Erwachsenen zukommen:

 

- Wo / Wie kann ich später einmal wohnen?

- Wo / kann ich später einmal arbeiten?

- Brauche ich Betreuung ?

 

Zu diesen wichtigen Fragen erhalten Schüler und Eltern allgemeine Informationen von Fachleuten an themengebundenen Elternabenden.

Im Rahmen gemeinsamer Gespräche mit Schülern und Eltern werden anschließend Wege gesucht, die den Bedürfnissen des jungen Erwachsenen gerecht werden.

 

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